Aufbruch in eine neue Dekade

Einschulung der 5. Klasse an der FGS Lützen

Die Luft steht schwer und drückend in der Gustav-Adolf-Kapelle an diesem Augustsommertag. Mitunter versuchen Hände mit etwas Bewegung Linderung zu erreichen, doch die Hitze des diesjährigen Sommers lässt sich dadurch nur augenblicklich vertreiben. Jedoch hört man niemanden murren oder seufzen, denn der besondere Tag verlangt die gesamte Aufmerksamkeit der Besucher: Die Einschulung der 5. Klassen an der Freien Gesamtschule „Gustav Adolf“.

Die lähmende Hitze innerhalb der ehrwürdigen Mauern rückte in den Hintergrund, als sich die Schülerin Anne Braukhoff an das Keyboard setzte und die zukünftigen Schülerinnen und Schüler mit einem Lied der Band „Wir sind Helden“ begrüßte, welches verdeutlichte, wie wichtig Kommunikation zwischen den Menschen ist. Das Lied gab einen Ausblick auf die spannenden Tage, die nun für die 5. Klassen beginnen werden. Die Klassenlehrer Frau Grönholdt und Herr Zowalla werden die zwei kommenden Schultage nutzen, um ihre Klassen mit der Schule vertraut zu machen und die Grundlagen für ein respektvolles Klassenklima mit gemeinsamen Aktivitäten zu legen.

Die Schulleiterin Frau Littmann ließ es sich an diesem 24. August nicht nehmen, die neuen 5. Klassen zu begrüßen, indem sie die Neugierde am Lernen und die Vorteile von Bildung für das eigene Leben betonte. Selbstverständlich würden auf die Schülerinnen und Schüler unbekannte Herausforderungen warten, aber sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die zwei Schülerinnen aus der Ukraine, die an der Freien Gesamtschule in der 9. Klasse unterrichtet werden. Diese hätten im Vergleich einen viel schwierigeren Schulstart als die Versammelten und verdienten Solidarität der ganzen Schule für ihren Neustart in einem neuen Land und dem Lernen in einer noch überwiegend fremden Sprache. Schließlich traten die 5. Klassen strahlend aus der Kapelle in den geduldig wartenden Sommertag, in den Händen wippten die Zuckertüten auf und ab, während erste Gespräche mit zukünftigen Klassenkameraden oder den eigenen Eltern stattfanden.

An der Freien Gesamtschule „Gustav Adolf“ folgt mit diesem Schuljahr der Start in ein weiteres Jahrzehnt engagierter Bildungsarbeit, wobei sich Veränderungen am Horizont andeuten. Das Haus 1 wird renoviert werden, während zeitgleich ein Neubau mit weiteren modernen Fachräumen entsteht. Andererseits wird es in diesem Jahr auch darum gehen, die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Prozesse anschaulich für die Schülerinnen und Schüler zu begleiten, Ängste abzubauen und Entwicklungen sowie Perspektiven zu diskutieren und zu bewerten. Schließlich soll Schule Bildung vermitteln, und Bildung unter anderem dem Verständnis der Welt dienen.

 

Autor: Tim Reinke

Ein simpler Wunsch (inkl. Video-Flashmob)

 

Schule will Wissen vermitteln, welches lebendig ist, denn all die Schuljahre sollen nicht dazu dienen, die anfangs noch leeren Regale innerhalb unserer Köpfe mit Krimskrams vollzustellen, der am Ende doch nur Staub fängt. So möchte jede Schule die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu vernünftigen Menschen erziehen, die auf der Basis ihres erworbenen Wissens und Könnens sinnvolle Entscheidungen treffen können. Doch es gibt auch Dinge, die gern lebloses Theoriewissen bleiben dürfen.

Unsere zehnjährige Schule

Wenn man dem Internet vertrauen möchte, dann können zehnjährige Kinder zunehmend abstrakter denken und sich bereits problemlos in die Gefühlslagen anderer Menschen hineinversetzen. Auch nimmt Schritt für Schritt ihr Interesse an gesellschaftlichen Themen zu, wobei sie jedoch immer noch größten Wert auf Äußerlichkeiten bei sich und anderen legen. Es lässt sich schon bei einem flüchtigen Blick erkennen, dass wichtige Fähigkeiten bei Zehnjährigen ausgebildet sind, doch weiterhin Entwicklungsbedarf besteht. Doch was kann man von einer Schule verlangen, die ihren zehnten Geburtstag feiert?

Diese Frage versuchte die Freie Gesamtschule am 30.06.2022 in Form eines Sommerfestes zu beantworten. In der besonderen Projektwoche stand nicht weniger als eine Reise rund um die Welt bevor, sodass die Schülerinnen und Schüler ein wenig internationalen Flair zum Sommerfest präsentieren konnten. So wandte sich beispielsweise eine Gruppe Israel zu, dass vielen Lernenden oftmals nur vom Namen her einen Begriff darstellte, sodass sie in den kommenden Tagen mehr über die Kultur und Geschichte dieser besonderen Region erfahren konnten. Aber auch französische Eleganz flanierte durch die Schule, da sich die Schüler der achten und elften Klasse an die Vorbereitung einer Modenschau mit passendem Musikprogramm wagte. Gleichzeitig ging es in der Turnhalle beim Kennenlernen des Taekwondo aus Korea, um die Beherrschung des eigenen Körpers, während beim kreativen Schreiben von Kurzgeschichten, die als eine Erfindung amerikanischer Autoren gelten, in produktiver Stille neue Wege eingeschlagen wurden.

In der Eröffnungsrede der Schulleiterin Anke Littmann wurde dem Engagement des Kollegiums gedankt, welches eine Schule am Leben hält, aber auch betont, dass die Schülerinnen und Schüler die Schule erst zu diesem außergewöhnlichen Ort des gemeinsamen Lernens machten. Auch der Bürgermeister Weiß betonte, wie stolz er auf die Schule war, die sich trotz mancher kritischen Stimmen zu einem Mittelpunkt des Lebens der Stadt Lützen entwickelt hatte. Anschließend gab die Schulband einen musikalischen Rahmen für die Besucher, die zwischen den unterschiedlichen Ständen entlang spazierten, sich über die Projektergebnisse informierten und die kulinarischen Besonderheiten einzelner Länder probieren konnten.

Wenn unsere Schule ein zehnjähriges Kind wäre, hätte es sicherlich mit baumelnden Beinen auf einer der Bänke gesessen, die im Schatten des Schlossparkes standen. Nur kurz hebt sich der Blick von den verfassten Kurzgeschichten, die sie sich an einem Stand besorgt hatte. Eines der Knie ist aufgeschlagen, denn manchmal fällt man auch hin, wenn man zu schnell läuft oder sich selbst überschätzt. Mit zehn Jahren kann es bereits die Gefühle der Umstehenden ziemlich gut einordnen und versteht, dass sich die meisten sehr wohl an diesem Ort fühlen. Aber trotzdem weiß die Zehnjährige, dass sie sich weiter entwickeln muss und wird, denn es gibt stets etwas zu lernen und zu verbessern. Doch da sinkt der Kopf wieder auf den Text hinab, denn die Geschichte geht noch weiter, und es wird spannend.

 

Autor: Tim Reinke

Erster Fremdsprachentag der FGS

Am 21.01.2022 war es soweit – der erste Fremdsprachentag an der FGS fand für die Klassen 5 bis 12 statt. Es gab ein buntes Programm aus den Welten des Französischen, Spanischen und Englischen, bei welchem Kompetenzen getestet, Kreativität gefragt und erste Kontakte mit der 2. Fremdsprache geknüpft worden.

Ade, werte Weide

Die alte Weide muss dem Schulneubau weichen

An manchen Tagen strahlt man nur wenig Zufriedenheit und Motivation aus, obwohl man sich nach Kräften bemüht. Wenn man eine Trauerweide ist und naturgemäß alle Zweige dazu neigen, kraftlos am eigenen Körper herabzubaumeln, ist es noch etwas schwerer mit der positiven Ausstrahlung. Doch so mancher Betrachter teilt die sanfte Melancholie, die die Weide auf unserem Schulhof in diesem Winter ausstrahlt. Die Weide ahnt es noch nicht, doch das Kollegium an der Freien Gesamtschule „Gustav Adolf“ weiß, dass nur noch wenige Tage mit dem seit Jahren vertrauten Baum verbleiben.