Ein kräftiger Schlag, gefolgt von einem leisen Jubel, als das Rad plötzlich durch die abgesteckte Arena rollte. Hilflos drehte sich der getroffene Roboter im Kreis und konnte nicht mehr an Geschwindigkeit gewinnen. Ein herber Schlag für den Roboter, der nun aus dem Wettkampf ausscheiden musste, da er sich gegen seinen Konkurrenten nicht mehr durchsetzen konnte.

Es war ein ungewöhnlicher, brachialer Wettkampf, der am 16. Juli 2021 in der Turnhalle der Freien Gesamtschule „Gustav Adolf“ stattfand. Die 11. Klasse hatte in den letzten Wochen im Rahmen des Informatikunterrichts Roboter aus Lego gebaut, wobei die Kreationen Namen trugen, die sowohl Ehrfurcht als auch ein Schmunzeln hervorriefen, so traten „Triceratops“, „Der Räderer alias Hans“ und „Heilsbringer“ beim ersten Roboterturnier an. Die Regeln sind schnell erklärt: Zuerst dürfen die Roboter ihren Kampf nur in einem durch grüne Linien begrenzten Areal durchführen, wobei ein Überfahren der Linien zur Disqualifizierung führt. Ein Sieg ist zudem nur möglich, wenn sich der andere Roboter zehn Sekunden nicht mehr bewegt oder der „Fahrer“, eine Lego-Figur, aus dem Gefährt stürzt.

Um dieses Ziel zu erreichen, programmierten die Schülerinnen und Schüler ihre Roboter im Unterricht, um beispielsweise mit Wucht in andere Kreationen hineinzufahren oder mit regelmäßig schwingenden Armen den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, bestenfalls sogar die Figur aus dem Sitz zu katapultieren. Schließlich lag die besondere Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler darin, das Gefährt nicht fernzusteuern, sondern den Roboter mit Hilfe von Sensoren und Programmierbefehlen möglichst selbstständig den Kampf in der Arena bestreiten zu lassen. Das gelang nicht immer, wie sich später in der Praxis zeigte, wenn sich Roboter nur im Kreis drehten oder geschickt aneinander vorbeifuhren, statt die Konfrontation zu suchen, doch am Ende des Turniers setzten sich Paul und Nils im Finale durch.

Als sich Roboter nach dem Turnier in das Chaos eines „Battle Royal“ stürzten, wobei sich alle Roboter gleichzeitig im Feld befanden, konnte sich kein endgültiger Sieger abzeichnen, obwohl am Ende rege, scherzhafte Diskussionen geführt wurden, weshalb der eigene Roboter ganz eindeutig die anderen Konkurrenten dominiert hatte. Möglicherweise wird sich im kommenden Jahr ein eindeutiger Sieger bei Lützens neuen, digitalen Wettkampf abzeichnen.

 

Autor: Tim Reinke