LÜTZEN/MZ. Es klingt schon etwas einschüchternd. Eine Million Euro will der Trägerverein für die geplante private Gesamtschule "Gustav Adolf" in Lützen innerhalb von drei Monaten aus Spenden und Sponsorengeld zusammenbekommen. Damit können laut Wirtschaftskonzept zusammen mit den Elternbeiträgen die ersten drei Jahre, so wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, vollständig finanziert werden.

Große Hoffnungen werden deshalb in die Unternehmer der Einheitsgemeinde Stadt Lützen gesetzt. Am Dienstagabend sind immerhin knapp 60 Gewerbetreibende der Einladung von Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) und dem Trägerverein der Schule zu einem Wirtschaftsgespräch im Gasthaus "Roter Löwe" in Lützen gefolgt. So beispielsweise Ulrich Laimann, Inhaber der Lisol GmbH, und Christoph Foth, Geschäftsführer eines Agrardienstleisters. Beide stehen dem Vorhaben positiv gegenüber. "Nach und nach geht sonst alles aus der Region weg, wenn es keine Schule hier gibt. Damit wäre ein wesentlicher Infrastrukturfaktor beseitigt. Es wäre also ein großer Vorteil, wenn es funktioniert", sagt Christoph Foth. Aber es müsse dauerhaft finanzierbar bleiben, denn "gute Bildung braucht Zeit", mahnt er an. Der springende Punkt seien auch die Lehrer, die das Konzept leben müssen, findet Ulrich Laimann, der zudem die angebotene Auswahl der Schulabschlüsse vom Hauptabschluss bis zum Abitur lobt.

Für Olaf Stiehler, einen der beiden Geschäftsführer der VMS GmbH in Lützen, hätte die Schule sogar persönliche Auswirkungen. "Für meinen Sohn, der jetzt in die vierte Klasse kommt, wäre diese Schulform ideal. In dem Alter ist es schließlich schwer, sich zu entscheiden,welchen Abschluss man mal machen möchte." Er sei deshalb ein Befürworter dieser Schule. Sein Geschäftspartner Heiko Angeli nickt bestätigend. "Das ist einfach eine gute Sache, die wir als Firma und als Ur-Lützener unterstützen möchten", sagt er. Über die Höhe der Unterstützung hat aber keiner der Anwesenden bisher gesprochen. "Falls es in diesem Jahr mit dem Antrag auf eine Ersatzschule nicht klappen sollte, sind die Spenden nicht verloren. Dann nehmen wir im nächsten Jahr wieder Anlauf", beantwortet Sylke Grunert vom Verein eine Nachfrage.

Mario Mende hofft, dass insbesondere größere Unternehmen der Einheitsgemeinde sich spendabel zeigen werden. Zudem habe er mit der schwedischen Honorarkonsulin Petra Löschke ein positives Gespräch über eine Kooperation führen könne, informiert Mario Mende die Anwesenden. Und es gebe bereits erste Bewerbungen um Lehrerstellen, freut er sich. Insgesamt sei er zufrieden mit der Resonanz aus der Lützener Wirtschaft. Stadtrat und Mitstreiter im Trägerverein, Fritz-Gerald Schröder, ist zuversichtlich: "Das wird was."

(VON CORNELIA FUHRMANN)

(Quelle: www.mz-web.de)